Titel:
“Berücksichtigung von Fledermäusen bei der Errichtung von Kleinwindenergieanlagen - Ein Experiment in Süddeutschland”
Projektziel
Im Zuge dieses Forschungsvorhabens sollte, die Auswirkungen von Kleinwindenergieanlagen (KWEA) auf Fledermäuse untersucht werden.
Das Annäherungsverhalten von Fledermäusen an KWEA sollte untersucht werden, indem Erfassungen mit und ohne KWEA sowie von KWEA in unterschiedlichen Betriebsmodi stattfanden. Dazu wurde die Fledermausaktivität an KWEA mit Hilfe zweier Infrarotkameras räumlich erfasst. Mittels akustischer Aufzeichnung durch Fledermausdetektoren erfolgte eine Artbestimmung der Fledermäuse.
Ergebnisse - kurz & knapp
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die untersuchten Fledermausarten zumeist gut rund um die KWEA manövrieren konnten, manche Tiere flogen sogar unbeschadet zwischen drehenden Rotorblättern hindurch.
Das Annäherungs- und Erkundungsverhalten der Fledermäuse unterschied sich bei den verschiedenen Betriebsmodi der KWEA, war aber vor allem von der Artzugehörigkeit der jeweiligen Fledermäuse abhängig. Im Besonderen Vertreter aus der Gattung Myotis erkundetet die KWEA am intensivsten, was womöglich mit der bevorzugt strukturgebundenen Fortbewegungsweise dieser Fledermausgruppe in Zusammenhang steht.
Die Autoren schätzen das Kollisionsrisiko für Fledermäuse an Standorten in der Nähe von Quartieren oder Flugstraßen höher ein, als an Standorten mit weniger Fledermausaktivität. Bei nur 47h Erfassungszeit kam es zur Kollision einer Fledermaus, weshalb das Autorenteam Vermeidungsmaßnahmen zur Verringerung des Kollisionsrisikos auch für den Betrieb von KWEA empfiehlt.
Mehr Informationen
-
Das vollständige Skript steht zum kostenlosen Download in der BfN-Skriptensammlung bereit (deutsch):
https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript604.pdf -
Außerdem kann die Studie im Paper-Format hier nachgelesen werden (englisch):
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0253782
Autorenteam
Dieses Projekt wurde von den MitarbeiterInnen der FrInaT GmbH sowie von Dr. Hochradel von der UMIT (Österreich) umgesetzt. Beteiligt waren zwei jetzige Mitarbeiter der OekoFor GbR (damals FrInaT).
Förderer
Diese Projekt wurde vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert, mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt (BMU).